Abteilung Sport (IVc) im Amt der Vorarlberger Landesregierung

Zusammenfassung der Ergebnisse

Sport hat in Vorarlberg einen hohen Stellenwert. Sportler und Mannschaften aus Vorarlberg sind im nationalen und internationalen Spitzenfeld vertreten. Sport ist aber auch ein wichtiger Faktor der Gesundheitsförderung. Dementsprechend fördert und unterstützt das Land Vorarlberg im außerschulischen Bereich den Breitensport, den Leistungssport, den Jugend- und Nachwuchssport sowie den Ausbau der Sportstätten. Die Förderungen sind in den letzten fünf Jahren um 20 Prozent gestiegen und betrugen im Jahr 2003 € 7,0 Mio.

Wichtige sportpolitische Ziele und Grundsätze sind in den Positionspapieren „Sport in Vorarlberg“ aus den Jahren 1994 und 2004 und den Arbeitsschwerpunkten 2003 bis 2005 enthalten. Die Detailkonzepte sollten um künftige Schwerpunkte und finanzielle Vorgaben ergänzt und zu einem umfassenden Sportkonzept weiterentwickelt werden.

Mit dem Sportgesetz wurde die Rechtsgrundlage für die Organisation und Förderung des Sports in Vorarlberg geschaffen. Die Vergabe der Förderungen erfolgt auf der Basis von sieben Richtlinien. Teilweise entsprechen diese Richtlinien nicht den Anforderungen der Allgemeinen Förderrichtlinie. Die förderbaren Leistungen sollten in den Richtlinien klarer abgegrenzt werden.

Das Land förderte den Breitensport im Jahr 2003 mit € 1,35 Mio, davon flossen rund 60 Prozent in die drei Dach- und 53 Fachverbände. Die Förderung blieb in den Jahren 2000 bis 2003 relativ konstant. Die Dach- und Fachverbände werden überwiegend ohne Auflagen subventioniert. Dadurch wird die Umsetzung sportpolitischer Akzente erschwert. Um künftig Schwerpunkte setzen zu können, sollte das Land die Grund­förderung an die Verbände reduzieren und die Strukturförderung erhöhen.

Die Förderung des Leistungssports wurde von 2000 auf 2003 um 50 Prozent erhöht und beträgt im Jahr 2003 € 2,34 Mio. Mit € 1,8 Mio hat der Mannschaftsspitzensport den größten Anteil. Die restlichen Mittel werden überwiegend für Leistungs- und Trainingszentren sowie für das Olympiamodell eingesetzt. Im Mannschaftsspitzensport werden drei Sportarten (Fußball, Eishockey und Handball) mit rund 75 Prozent und drei Fußballvereine mit rund einem Drittel der verfügbaren Mittel unterstützt. Die Zweckmäßigkeit der bestehenden Förderung im Mannschaftsspitzensport sollte geprüft werden.

Der Jugend- und Nachwuchssport wurde im Jahr 2003 mit € 0,86 Mio gefördert. Ein deutlicher Schwerpunkt liegt bei der Entschädigung von Übungsleitern mit € 0,58 Mio und bei der Förderung von Nachwuchsmannschaften mit € 0,22 Mio. Das Altersstrukturkriterium hat den Vorteil einer relativen Breite, erschwert aber die Umsetzung sportpolitischer Ziele in einzelnen Sportarten.

Die Errichtung, Erweiterung und Sanierung von Sportstätten wurde in den letzten fünf Jahren mit durchschnittlich € 2,0 Mio jährlich gefördert. Vorarlberg verfügt im Vergleich mit anderen Bundesländern über eine hohe Verfügbarkeit von Sportstätten. Dem relativen Bedarf einzelner Gemeinden steht ein relatives Überangebot anderer Gemeinden gegenüber. Das Fehlen eines Sportstättenkonzepts erschwert den bedarfsgerechten Ausbau der Sportstätten. Bei einzelnen Projektförderungen fehlen Abrechnungen und/oder Gutachten des Österreichischen Instituts für Schul- und Sportstättenbau.

Der Sportbeirat ist ein beratendes Gremium der Landesregierung und besteht aus 17 Mitgliedern. Die Mitglieder werden von den Dachverbänden vorgeschlagen. Den Vorsitz führt der zuständige Landesrat. Der Sportbereit befasst sich mit der Entwicklung des Sports in Vorarlberg, der Mittelzuteilung auf die Dach- und Fachverbände sowie mit einzelnen Förderanträgen. Die Besetzung des Sportbeirats sorgt zwar für eine ausgewogene Vertretung aller Sportarten, erschwert aber die künftig notwendige Schwerpunktsetzung.

Die Sportinformation Vorarlberg (SIV) wurde 1997 als Verein mit dem Zweck gegründet, das Aufgabenprofil der Sportabteilung im Amt der Landesregierung zu ergänzen. Trotz relativ konstanter Subventionen von Land und Stadt Dornbirn wurde das Leistungsspektrum in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut. Es werden Service- und Beratungsleistungen auch für Nicht-Sportvereine angeboten, die deutlich über den Vereinszweck hinausgehen. Einzelne Leistungen sollten kritisch geprüft, Mehrfachförderungen und Doppelstrukturen künftig vermieden werden.