Geschichte

Die Geschichte der Finanzkontrolle geht zurück bis ins Jahr 1761. Kaiserin Maria Theresia hat mit Handschreiben vom 23. Dezember 1761 die „Rechen-Cammer“ als Vorläufer des heutigen Rechnungshofs errichtet.

Der „Rechen-Cammer“ oblag es, die Bemängelung aller Rechnungen zu besorgen und zugleich alle im Finanzwesen, insbesondere aber bei den Ausgaben, wahrgenommenen Gebrechen aufzuzeigen.

Zu den Aufgaben gehörten insbesondere: in allen wichtigen Finanzangelegenheiten Gutachten mit aufschiebender Wirkung bis zur Entscheidung der Kaiserin abzugeben, das heißt das Recht zur Präventivkontrolle; in der Verbesserung der Rechnungsmethode zu arbeiten; die Leitung sämtlicher Buchhaltereien zu übernehmen.

Die Entstehungsgeschichte des Landes-Rechnungshofs Vorarlberg geht zwar nicht bis ins 18. Jahrhundert, wohl aber bis in das vergangene Jahrhundert zurück. Als die SPÖ in die Opposition gedrängt wurde, forderte sie einen eigenen Rechnungshof für das Land Vorarlberg. Die ÖVP lehnte jedoch diese Forderung auf Grund zu hoher Kosten und einer gut funktionierenden Landesverwaltung immer wieder ab. Da es nie zu einem akuten Anlass kam, einen Landes-Rechnungshof einzurichten, wurden laufende Prüfungen, zum Beispiel der Landesverwaltung und der Gemeinden, von der Kontrollabteilung des Landes durchgeführt.

Weitere Prüfungshandlungen wurden vom Rechnungshof in Wien gesetzt. Sonderprüfungen, wie die Prüfung der Bregenzer Festspiele im Jahr 1980, wurden vom Landtag nur ausnahmsweise in Auftrag gegeben. Diese Prüfungen haben einige Schwachstellen an den Tag gebracht. Eine Ausweitung der Kontrolle erschien den politisch Verantwortlichen nicht notwendig. Erst als im April 1998 der Bregenzer-BH-Skandal, bei dem der ehemalige Leiter der Sozialhilfeabteilung der BH Bregenz 37 Mio. Schilling unterschlagen hat, aufflog, wurde die Einrichtung des Landes-Rechnungshofs fix beschlossen.

Der Landes-Rechnungshof nahm seine Tätigkeit im September 1999 auf. Im Dezember legte er seinen ersten Bericht im Landtag vor. Mit 1.1.2013 erhielt der Landes-Rechnungshof die Kompetenz zur Prüfung von Gemeinden unter 10.000 Einwohnern. Damit wurde einer langjährigen Forderung statt gegeben und eine Prüfungslücke geschlossen. Bis zum Jahr 2014 stand Dr. Herbert Schmalhardt dem Landes-Rechnungshof als Direktor vor. Nach seinem Ableben liegt die Leitung seit 1.4.2015 bei Dr. Brigitte Eggler-Bargehr.