aqua mühle frastanz

 Zusammenfassung der Ergebnisse

Die aqua mühle frastanz (aqua) wurde im Jahr 2005 als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet. Gesellschafter sind der Verein Wohnheim Mühlegasse sowie die Marktgemeinde Frastanz. Die Gesellschaft entstand aus einer Zusammenführung der Unternehmen BIF-Beschäftigungsinitiative Frastanz gem GmbH und Phönix – Werkstatt für Soziales gem GmbH sowie dem Verein Wohnheim Mühlegasse. Sie ist ein wesentlicher sozialer Dienstleister im Raum Walgau.

Die Vorgängerorganisationen waren bereits vor der Fusionierung stark miteinander verflochten. Durch die Zusammenführung konnten zusätzliche Synergien in der Verwaltung und der Organisation erzielt werden. Mit der Marktgemeinde Frastanz als Gesellschafter wurde ein Kooperationspartner gefunden, der die Leistungen der aqua nutzt, wertschätzt und unterstützt. Der Zusammenschluss und der Eintritt der Gemeinde Frastanz als Gesellschafter waren wesentliche Voraussetzungen für die erfolgreiche Weiterentwicklung der sozialen Projekte.

Die Überführung des Vermögens und der Verbindlichkeiten von BIF, Phönix und dem Verein Mühlegasse erfolgte mittels Kaufverträgen. Aus den Vorgängerorganisationen wurden hohe Verbindlichkeiten übernommen, die die aqua nach wie vor stark belasten. Um die Differenz zwischen Verbindlichkeiten und Vermögen auszugleichen, wurden Firmenwerte in der Höhe von € 408.600 angesetzt. Diese sind zu bewerten und gegebenenfalls zu berichtigen.

Die Aufbauorganisation der aqua gliedert sich in die Fachbereiche Betreutes Wohnen, Arbeit, Bildung, Kinder/Jugend und begleitetes Tages­angebot. Die Bereiche sollten zunehmend autonome Ergebnisverantwortung übernehmen. Ein durchgängiges Profit Center Konzept ist zu entwickeln und konsequent umzusetzen. Darüber hinaus ist ein Organisationshandbuch zu erstellen.

Der Geschäftsführer der aqua zeichnet sich durch Innovationsgeist und hohes Engagement aus und ist stark in die operativen Geschäfte eingebunden. Die kaufmännische Führung ist zu stärken. Das Rechnungswesen der aqua hat sich seit der Gründung stark verbessert. Die Kostenrechnung ist als Steuerungsinstrument kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Für den Bereich Betreutes Wohnen für Menschen mit psychischen Erkrankungen sind fundierte Tarifkalkulationen zur Abrechnung mit dem Sozialfonds auszuarbeiten. Der Bereich Arbeit umfasst im Wesentlichen gemeinnützige Beschäftigungsprojekte (GBP) in Form von Werkstätte, Wäscherei, Objektreinigung und Betreuungshilfen. Die bereits bestehenden Kooperationen mit anderen Anbietern von GBP sind gegebenenfalls weiterzuentwickeln.

Der Bereich Bildung bietet Qualifizierungsmaßnahmen für arbeitssuchende Menschen an, die überwiegend durch das AMS finanziert sind. Durch die öffentlichen Ausschreibungen sind die Aufträge des AMS befristet. Daraus resultiert ein Finanzierungsrisiko, da der Großteil der Trainer im Bereich Bildung fix angestellt ist.

Der Bereich Kinder/Jugend umfasst derzeit die Kinderbetreuungseinrichtung Panama, das Schulsozialarbeit-Projekt Zick Zack und das Ferienheim Amerlügen. Die Finanzierung von Panama und Amerlügen ist derzeit nicht ausreichend gewährleistet. Für den Betrieb des Ferienheims Amerlügen ist ein alternativer Träger zu suchen. Für die Kinderbetreuungseinrichtung Panama sind weitere Einnahmequellen zu lukrieren, um eine Querfinanzierung aus anderen Bereichen zu vermeiden.

Die aqua finanziert sich je zur Hälfte aus Leistungserlösen und öffentlichen Zuschüssen. Die größte Aufwandsposition ist mit 69 Prozent der Personalaufwand. Nach einem Verlust im Gründungsjahr konnten durch einen Sanierungszuschuss von Land, AMS und Sparkasse sowie entsprechende Sanierungsmaßnahmen in den Jahren 2006 und 2007 jeweils positive Betriebsergebnisse erzielt werden. Dies erlaubt eine der Geschäftsentwicklung angepasste Bildung von Rücklagen