Evaluierungsbericht

Hoher Umsetzungsgrad der Empfehlungen

Die geprüften Stellen haben 90 Prozent der Empfehlungen aufgegriffen. Davon wurden 70 Prozent bereits umgesetzt. Rund ein Drittel der Anregungen zur Optimierung von Leistungen, zur Weiterentwicklung der Organisation oder zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit sind noch in Arbeit. Einsparungspotenziale ergeben sich insbesondere durch eine Anpassung des Gehaltssystems für die Landesverwaltung. Sie wirkt langfristig kostendämpfend. Bei aufwendigen Informationssystemen sind durch eine professionelle Qualitätssicherung die Entwicklungskosten reduzierbar. Eigene Software-Lösungen wurden bisher zu teuer und in hoher Abhängigkeit von den Programmierern realisiert. Die adaptierte Kosten- und Leistungsrechnung im Amt der Landesregierung gewährleistet mehr Transparenz bei den Ausgaben und unterstützt deren Steuerung.

Strukturen, Prozesse und Steuerungsinstrumente wurden optimiert

Direktvergaben im Landeshochbau erfolgen künftig auf Basis einer verbindlichen Richtlinie. Der Prozess für die Abwicklung von Bauprojekten wurde analysiert und optimiert. Als einheitlicher Standard für die Aufsicht über private Stiftungen und Fonds wurden Vorlagen und Checklisten entwickelt. Durch die Implementierung eines Governance-Kodex sollten sich auch Verbesserungen in Bezug auf Planung, Steuerung und Kontrolle der öffentlichen Landesfonds ergeben. Bei den gemeinnützigen Gesellschaften der sozialen Wohlfahrt, wie der aqua mühle frastanz, der Kaplan Bonetti gGmbH oder der Integra gem. GmbH, wurden die Betreuungskonzepte überarbeitet, die Anforderungen an die Infrastruktur definiert, die Organisation weiter entwickelt sowie das Rechnungswesen und Controlling verbessert. Die Einrichtungen können dadurch die Aufträge und Vorgaben der Fördergeber besser erfüllen.

Wirtschaftlichen Einsatz der Finanzmittel verbessern

In gesellschaftlich relevanten Themen wie der Jugendwohlfahrt oder der Altenpflege wurde der Handlungsbedarf zur Gewährleistung einer adäquaten Personalausstattung aufgezeigt. Der wirtschaftliche Einsatz der Steuergelder muss auch im Gesundheitswesen eine hohe Priorität haben. Erste wichtige Maßnahmen für eine landesweit abgestufte Versorgung wurden am LKH Bludenz realisiert. Die Dynamik, mit der kostendämpfende Innovationen häuserübergreifend umgesetzt werden, ist allerdings noch zu verbessern. In den Bildungseinrichtungen des Landes wurden wesentliche Grundlagen für deren Weiterentwicklung erarbeitet. Zielbild und Organisationsstatut für die Fachhochschule wurden vom Aufsichtsrat genehmigt. Die strategische Ausrichtung von Schloss Hofen und Landesbibliothek ist festgelegt. Die duale Führung der Fachhochschule durch Geschäftsführer und Rektor ist trotz klarer Regelungen in der Praxis nicht optimal und birgt ein gewisses Konfliktpotenzial in sich.

Noch nicht umgesetzte Empfehlungen im Fokus behalten

Vereinzelt wurden Empfehlungen noch nicht in Angriff genommen oder ausreichend umgesetzt. Zu erwähnen sind der Abschluss neuer Vereinbarungen mit den sozialen Wohlfahrtseinrichtungen, die Einführung eines Kosteninformationssystems in der Pflege oder die Absicherung der Finanzierung des Naturschutzfonds. Der Landes-Rechnungshof bedankt sich bei allen Führungskräften und Mitarbeitenden der geprüften Stellen sowie allen Mitgliedern der Landesregierung für die gute Zusammenarbeit. Ohne diese wäre der sehr hohe Umsetzungsgrad unserer Empfehlungen nicht möglich. Danken möchten wir auch allen Abgeordneten zum Vorarlberger Landtag für deren Akzeptanz und Unterstützung unserer Prüftätigkeit.