Fachhochschule Vorarlberg GmbH

Zusammenfassung der Ergebnisse

Die Fachhochschule Vorarlberg GmbH ist in den letzten Jahren stark gewachsen und befindet sich heute bei verlangsamtem Wachs­tum in einer Stabilisierungsphase. Seit 1999 führt sie den offiziellen Fachhochschul- Status. Dies bedingte neue organisatorische Rahmenbedingungen wie die Einrichtung eines Fachhochschul- Kollegiums und ist mit der Erreichung einer klaren Zielsetzung von mindestens 1.000 Studenten bis zum Jahr 2004 verbunden.

Die Aufbauorganisation der Fachhochschule geht von einer Trennung von Wissenschaft und Lehre einerseits und der Verwaltung andererseits aus. Sie ermöglicht durch den hohen Reifegrad der Organisation eine im Wesent- lichen effiziente Zusammenarbeit sowohl zwischen den Serviceabteilungen (Verwaltung) und der Lehre als auch innerhalb der Lehre zwischen Studiengängen und Wissenspools. Um die Organisation zu stabilisieren, sollten verstärkt Regelungen für ein einheitliches Vorgehen getroffen werden.

Innerhalb der Organisation – in den Bereichen Lehre und Forschung – sind die Rahmenbedingungen wie Gehalts- schema oder Arbeitszeit relativ eng, um die strategischen Ziele zu erreichen. Die vorhandenen Teilkonzepte für die Lehre und die F & E sollten um ein Weiterbildungskonzept ergänzt und zu einem Gesamtkonzept zusammen- gefasst werden.

Die Organisation ist weiters durch einige Defizite im Bereich der Führung gekennzeichnet. Diese Defizite wie zB fehlende Mitarbeitergespräche und veraltete Stellenbeschreibungen sind aber erkannt, an der Umsetzung wird gearbeitet.

Die organisatorischen Defizite der Startphase kommen auch im internen Kontrollsystem zum Ausdruck. Es weist klare Mängel auf und basiert vorwiegend auf Vertrauen der agierenden Personen.

Im Bereich des Finanz- und Rechnungswesens fehlt ein aussagekräftiges Controlling. Budgetmittel werden großzügig verwendet, der Geschäftsführer sollte künftig stärker einen sparsameren Einsatz der Finanzmittel kontrollieren.

Langfristige Planungen und Budgetierungen sind zwar zum Teil vor­handen, weisen aber Mängel auf. Zukünftige Personal- und Flächenplanungen sind nicht abgestimmt, die Budgetierung basiert auf – ebenfalls großzügigen – Vorjahresbudgets, die in der Regel nicht ausgeschöpft werden. Die Transparenz in der Bereichen Weiterbildung und F & E ist gering.

Der Zuschussbedarf des Landes ist von 1998 bis 2000 um 54 Prozent angestiegen. Die beiden größten Kosten- positionen sind dabei der Personalaufwand mit durchschnittlich 64 Prozent der Gesamtaufwendungen und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Diese sind mit 22 Prozent der Gesamtaufwendungen relativ hoch und werden durch großzügige Ausgaben für Marketing, Reise- und Fahrtspesen, Repräsentationsaufwendungen, Büromaterial und durch eine spendable Studentenförderung verursacht.

Die Beschaffung an der Fachhochschule ist über ein Facheinkäuferkonzept organisiert. Verbesserungsbedarf sieht der Landes-Rechnungshof vor allem im Schulungs- und Kontrollsystem. Die Beschaffung erfolgt überwiegend regional, das Erzielen der günstigsten Beschaffungspreise ist dadurch nicht gewährleistet. Professionell organisiert ist die IT-Beschaffung, wenn auch schriftlich fixierte Standards zum Teil erst im Entstehen sind.

In einigen Beschaffungsbereichen wie zB im Marketing bestünde für die Fachhochschule auch die Möglichkeit der Eigenleistung. In diesen Bereichen werden Make-or-buy-Berechnungen nur teilweise erstellt.

Kritisch betrachtet der Landes-Rechnungshof die Aufgabenabgrenzung und fehlende Synergienutzung zu anderen Trägern des Landes wie Schloss Hofen und die Akademie für Sozialarbeit. Eine klare und eindeutige Positionierung fehlt, doch ist dies als Aufgabe erkannt.

Die bevorstehende, zeitlich noch nicht fixierte aber drängende Eingliederung des Studienganges „Sozialarbeit“ an die FH kann ein Anlassfall sein, die Aufgabenbereiche Ausbildung und Weiterbildung im Land klar zu positionieren. Ein Konzept über die Entwicklung der Kerntätigkeiten im Weiterbildungsbereich der einzelnen Einrichtungen wäre dazu eine notwendige Basis.