Stiftung Maria Ebene

Zusammenfassung der Ergebnisse

Die Stiftung Maria Ebene betreibt als privater Rechtsträger ein Sonderkrankenhaus mit vor- und nachgelagerten Aufgaben und führt Einrichtungen zur Suchtvorbeugung, zur umfassenden Beratung, Behandlung und Nachbehandlung von Suchtkrankheiten und zur Rehabilitation. Der rechtliche Rahmen wird durch das Stiftungsrecht sowie die bundes- und landesgesetzlichen Bestimmungen für Krankenanstalten und Spitalfinanzierung festgelegt. Weiters gelten unter anderen das Sozialhilfegesetz sowie das Gesetz über die Fürsorge für Menschen mit Behinderung.

Die Geschäftsfelder bzw Einrichtungen der Stiftung Maria Ebene bilden eine therapeutische Einheit. Die Stiftung verfügt im stationären Bereich über gute an die jeweiligen Patientenerfordernisse angepasste Konzepte und genießt über die Landesgrenzen hinaus einen guten Ruf. Die Stiftung folgt mit neuen Konzepten dem Trend zur ambulanten Therapie und Therapieverkürzung. Die Neukonzipierung der Ambulanz und das Kon­zept „8 Wochen plus“ für die Therapiestation Lukasfeld sind Ausdruck dieser Entwicklung.

Die Stiftung bietet mit den drei Cleans in Bregenz, Feldkirch und seit dem Jahr 2005 auch in Bludenz ambulante Therapie und Beratung für direkt und indirekt von der Suchtproblematik betroffene Menschen. Clean Bregenz führt zusätzlich ein Projekt zur Prostituiertenbetreuung. Die Leistungen des Clean Bregenz weisen stark steigende Tendenz auf.

Die Stiftung ist weiters im Primär- und Sekundärpräventionsbereich aktiv und betreut zahlreiche Präventionsprojekte. Die Stiftung hat insbesondere die Trägerschaft für die Groß-Projekte „Eigenständig werden“ und „Mehr Spaß mit Maß“. Die Ressourcen der Primärpräventionsstelle Supro sind beschränkt, eine Konzentration auf die Kernaufgaben ist erforderlich. Zum Teil bestehen Doppelgleisigkeiten mit dem Sozialmedizinischen Dienst der Caritas, die abgestimmt werden sollten.

Die Rechtsform der gemeinnützigen Stiftung in der vorliegenden Ausformung ist nur bedingt tauglich für den operativen Betrieb eines Unternehmens. Die Trennung von Vertretung nach außen und Geschäftsführung nach innen sowie die Vermischung von Führung und Kontrolle sind aktuelle Mängel. Die Satzung der Stiftung sollte überarbeitet bzw die Änderung der Rechtsform und der derzeit gewählten Konstruktion sollten geprüft werden.

Die Organisationsstruktur der Stiftung ist grundsätzlich zweckmäßig, die angestrebten Vereinheitlichungen in der Leitung einzelner Bereiche sind zu begrüßen. Vor allem im Verwaltungsbereich sind große Personalressourcen vorhanden. Durch eine Reduzierung der Standorte im Präventionsbereich können Einsparungspotentiale im Ausmaß von € 37.000 genutzt werden.

Die Stiftung Maria Ebene weist jährlich steigende Abgänge aus, die aus dem stationären Bereich resultieren. Im Zeitraum 2000 bis 2004 sind die Gesamtkosten um 19 Prozent, die Einnahmen um nur fünf Prozent gestiegen. Um rund 50 Prozent drastisch gesunken sind die Einnahmen für die Behandlung von Patienten, die nicht über den Spitalfonds und somit zumindest kostendeckend abgerechnet werden. Zur Einnahmenerhöhung sollte das Marketing im benachbarten Ausland verstärkt werden. Mangels Erträgen aus dem Stiftungsvermögen kann der Rechtsträgeranteil am Abgang nicht selbst aufgebracht werden.

Der stationäre Bereich der Stiftung Maria Ebene einschließlich der Ambulanz des Krankenhauses wird überwiegend aus Mitteln des Spitalfonds finanziert. Abgänge werden insbesondere mit Hilfe der Spitalbeitragsmittel gedeckt, die ebenfalls über den Spitalfonds abgerechnet werden. Der Spitalfonds weist im Jahr 2004 Beiträge an die Stiftung Maria Ebene einschließlich der Spitalbeitragsmittel für den Abgang in Höhe von € 4,462 Mio aus. Seit dem Jahr 1999 sind die Beiträge um rund 80 Prozent gestiegen.

Die Spitalfonds-Finanzierung der Stiftung Maria Ebene ist nicht kostendeckend, da der Etat für die Leistungen der Stiftung betragsmäßig gedeckelt ist, die jährliche Valorisierung unter den tatsächlichen Kostensteigerungen liegt und die Leistungen der Therapiestation Lukasfeld bei der Dotierung des Etats nicht berücksichtigt wurden. Dass es nach der Umstellung der Verrechnung im Jahr 1997 zu Abgängen kommen wird, wurde bereits bei Inkrafttreten der 15a-Vereinbarung durch die Stiftung prognostiziert, da die zur Verfügung gestellten Finanzmittel nicht adäquat den erbrachten Leistungen sind.

Die jährlichen Abgangssteigerungen veranlassten die Abteilung Gesund­heit und Sport (IVb), Einsparungsmaßnahmen in Abstimmung mit der Stiftung Maria Ebene zu setzen und die Abgänge der nächsten Jahre bei € 2 Mio jährlich einzufrieren. Die Abgänge weisen jedoch Steigerungen auf, die allein durch kostenseitige Maßnahmen langfristig nicht aufge­fangen werden können. In einigen Bereichen bestehen Einsparungspotentiale, die es zu nutzen gilt. Eine verstärkte Kooperation bzw ein Managementvertrag mit der Krankenhaus-Betriebsgesellschaft sollten geprüft werden. Dadurch können Kosten zwischen € 150.000 und € 250.000 eingespart werden.

Die nachhaltige Sicherung einer stabilen Finanzierung wird durch die geplanten Einsparungsmaßnahmen jedoch nicht zu erreichen sein.

Eine Ausgliederung von Carina und Lukasfeld aus dem Krankenhaus und eine Umwandlung in Reha-Stationen brächten wesentliche Finanzierungsvorteile für Land und Gemeinden. Abhängig sind diese vom Tagsatz und vom Anteil der Patienten aus anderen Bundesländern. Die Umwandlung sollte geprüft, Kosteneinsparungspotentiale bei Carina und Lukasfeld ausgeschöpft werden.